Kernseife: Multitalent im Haushalt
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Kernseife - was ist das eigentlich?
Kernseife wird im Grunde gleich wie Naturseife hergestellt: durch Versieden von Öl und Lauge. Im Unterschied wird dem Seifenleim zusätzlich Salz zugefügt. Durch das sogenannte Aussalzen trennt sich der Seifenleim von allen pflegenden Inhaltsstoffen und zurück bleibt eine kernige Schicht - die Kernseife. Der Kernseife fehlt im Vergleich zur Naturseife jegliche pflegenden Inhaltsstoffe wie Glycerin und überschüssigen Pflegeöle, wodurch sie sich bestens als Putzseife eignet.
Kernseife ist härter als Naturseife, hat eine stärkere Reinigungsleistung und hält auch länger. Reine Kernseife ist weder überfettet noch parfümiert und entfaltet ihre reinigende Wirkung optimal in Wasch-, Reinigungs-, Spülmittel und Allzweckreiniger.
Da Kernseife durch das Herstellungsverfahren keine pflegende Inhaltsstoffe hat, ist sie für die Körperreinigung nur bedingt geeignet, weil sie der Haut zu viel Fett entziehen könnte.
Tipp: Kernseife kann aus tierischen und pflanzlichen Fetten hergestellt werden. Heutzutage geht der Trend weg von tierischen zu pflanzlichen Fetten wie Olivenöl oder Kokosöl - einfach beim Kauf darauf achten!
Kernseife: 4 Anwendungstipps
- Kernseife als natürlicher Fleckenlöser: Schon unsere Oma verwendete Kernseife zur Entfernung von hartnäckigen Flecken. Fett- oder Grasflecken lassen sich erstaunlich leicht mit Kernseife entfernen. Die starke Reinigungskraft der Kernseife hilft bei der Vorbehandlung der Wäsche. Dafür den Fleck anfeuchten und mit Kernseife - eventuell mit Hilfe einer Reinigungsbürste - einreiben. Das Ganze einige Minuten einwirken lassen und anschließend unter warmem Wasser ausspülen bzw. wie gewohnt in der Waschmaschine waschen.
- Kernseife als Waschmittel: Aus Kernseife kann man selbst einfach flüssiges oder festes Waschmittel machen. Dafür Kernseife fein reiben und Waschsoda dazu geben. Gerne kann auch ein natürlicher Duft (z.B. Lavendel) hinzugefügt werden. Für Flüssigwaschmittel das Gemenge einfach mit Wasser aufkochen. Unter Zugabe von Bio-Spiritus oder hochprozentigem Alkohol kann das Flüssigwaschmittel auch für Wolle oder Feinwäsche verwendet werden.
- Kernseife zum Geschirrspülen: Mit Kernseife kann man ganz einfach Geschirr spülen: Dafür mit einem Schwamm, einer Spülbürste oder einem Schwammtuch über die Kernseife reiben und schmutzige Teller, Schüssel oder Töpfe wie gewohnt reinigen.
- Kernseife zur Oberflächenreinigung: Kernseife ist ein wahrer Allrounder im Haushalt. Ob Fußböden, Herdplatten, Fensterbänke oder Küchenschränke: einfach Kernseife, Natron und warmes Wasser in einem Kübel mischen und losputzen. Kernseife hat eine starke Reinigungsleistung und löst sehr gut Fett auf z.B. Ceranfeld oder Küchenoberflächen.
Kernseife für Körperhygiene
Für die Körperpflege ist Kernseife bedingt geeignet, aber für manche "Problemzonen" durchaus geeignet:
- bei fettigen Haaren: Wer zu fettigem Haar neigt, kann Kernseife zum Haarewaschen ausprobieren. Dafür das Seifenstück direkt im nassen Haar aufschäumen und danach auswaschen.
- bei Pickeln und unreiner Haut: Kernseife bindet und entfernt Fett auf der Hautoberfläche und hilft Bakterien abzutöten. Kernseife eignet sich daher zur Reinigung fettiger, unreiner Haut und hilft bei Pickel und Mitesser. Durch die Entfettung der Haut kann sich das Hautbild bei regelmäßiger Anwendung verbessern. Doch Achtung: Ist die Haut ohnehin schon sehr trocken, sollte man vorsichtig vorgehen und die Kernseife nicht allzu häufig verwenden.
- als pflegendes Fußbad: Schon nach wenigen Minuten im Fußbad mit Kernseife wird die Haut der Füße schön weich. Die perfekte Voraussetzung für eine gute Pediküre! Zudem hilft ein Fußbad mit Kernseife gegen entzündete Nagelbetten.