Haarpflege: Haarseife vs. Shampoo
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Wie unterscheidet sich Haarseife von festem Shampoo? Eine Erklärung:
Haarseife - Wie wird sie gemacht? Was ist drinnen?
Eine Haarseife - wie jede andere Naturseife - wird aus Lauge und Ölen bzw. Fetten im Kaltverfahren gesiedet. Zusätzlich kann eine Naturseife pflegende Inhaltsstoffe wie Milch, Salz oder Pflanzenwasser, sowie ätherische Öle und natürliche Farbpigmente enthalten.
Auf Grund der Herstellung, durch die Verwendung von Lauge, ist eine Seife basisch. D.h., Seifen haben einen pH-Wert über 7. Die menschliche Haut hat in der Regel einen pH-Wert von ca. 5,5 und ist somit von Natur aus leicht sauer. Wäscht man nun mit Seife Haare, kann es die Kopfhaut irritieren, da sie auf vom sauren in den basischen Bereich gehoben wird. Hier kommt nun die "saure Rinse" ins Spiel.
Eine "saure Rinse" ist ein Gemisch aus Essig und Wasser (z.B. 2 Esslöffel Apfelessig auf 1 Liter kaltem Wasser). Nach dem Haarewaschen mit Seife empfiehlt es sich, die Haare mit dem Essigwasser zu spülen, um die Kopfhaut wieder in ihr ursprüngliches Milieu zu bringen. Zudem schließt die "saure Rinse" die Schuppenschicht der Haare, die durch das Waschen mit basischer Seife aufgequollen ist und das Haar wird kämmbarer.
Hat man zu Hause kalkhaltiges Wasser, sollte man ebenfalls eine "saure Rinse" machen. Denn hartes Wasser in Kombination mit Seife führt zu "Kalkseife". Durch "Kalkseife" kann das Gefühl entstehen, dass die Haare nicht ganz sauber sind bzw. man strähnige Rückstände am Kopf bemerkt. Ein altbewährtes Mittel gegen Kalk ist Essig, womit wir wieder bei der "sauren Rinse" wären. Einige Seifensieder verwenden in ihren Haarseifen mittlerweile Zitronensäure, was die "saure Rinse" ersetzen soll und kalkhaltigem Wasser entgegen wirkt. Zitrone ist eine gute Alternative zum Essig.
Es empfiehlt sich, Seifen mit einer mittleren Überfettung von 4-6% für die Haarwäsche zu verwenden. Es gilt aber, wie bei jedem kosmetischen Produkt, selbst zu probieren, was einem gut tut. Je nach Haartyp funktionieren auch Seifen mit höherer bzw. niedriger Überfettung. Wenn man von Überfettung spricht, handelt es sich - vereinfacht ausgedrückt - um Öle die bei der Verseifung "übrig geblieben" sind und die Haare bzw. Haut pflegen. Beim Haarewaschen mit Seife gilt generell: Nicht gleich aufgeben! Das Haar muss sich erst auf die Seife einstellen, sich daran gewöhnen. Das kann unter Umständen einige Zeit in Anspruch nehmen.
Festes Haarshampoo - Aus was besteht es? Wie wird es hergestellt?
Shampoos sind eine Mischung aus Tensiden, Wasser, Hydrolaten, Pflegeölen, Tonerde und anderen Wirkstoffen. Ein Tensid ist eine waschaktive Substanz, es bringt das Shampoo zum Schäumen. Im festen Shampoo wird es als Pulver verwendet und mit allen anderen Zutaten zu einem Teig vermengt und anschließend in gewünschte Form gebracht. Bei der Wahl des Shampoos sollte darauf geachtet werden, welches Tensid verwendet wird. Es gibt milde bis aggressive.
Bei der Verwendung von Shampobarren ist ein Spülung mit einer "sauren Rinse" nicht notwendig, da die Shampoos zumeist auf das saure Milieu von Haut und Haar eingestellt sind. In der Anwendung ist festes wie flüssiges Shampoo. Einfach im nassen Haar aufschäumen und auswaschen. Ein Shampoobarren ist in etwa so ergiebig wie 2-3 Flaschen flüssiges Shampoo.
Haarseife vs. Shampoo - Was ist besser?
Ob man nun zur Haarseife oder zum festen Shampoo greift, muss jeder für sich entscheiden. Wie für alle Kosmetikartikel gilt: Achtet auf die Inhaltsstoffe! Werden natürliche Rohstoffe, wenn möglich in Bio-Qualität, verwendet? Handelt es sich zu 100% um eine Naturseife oder wurden synthetische Stoffe beigemengt? Werden natürliche, milde Tenside beim Shampoo eingesetzt? Welche zusätzlichen Pflegestoffe werden verwendet?
Informationen zu den Inhaltsstoffen findet ihr in der Regel auf der Verpackung des Produkts. Solltet ihr die Angaben nicht verstehen, dann schaut doch im Shop von "Sonnengrün" nach. Bei jedem Kosmetikartikel wurden die Inhaltsangeben "übersetzt", sodass ihr bequem nachlesen könnt, wie sich die einzelnen Produkte zusammensetzen.